Karriereanpassungsfähigkeit: Das Mittel zum Erfolg?

Der Wissenschaftliche Nachwuchs ist in besonderem Maße Hindernissen und Unsicherheiten in der beruflichen Karriere ausgesetzt. Ihre Arbeitsverhältnisse sind oft prekär: befristete Verträge, eine geringe Vergütung, weisungsgebundene Forschung und Unsicherheiten über Anschlussfinanzierungen. Doch wie ist es trotz der wachsenden Anforderungen aus der Arbeitswelt möglich, eine erfolgreiche und gesunde Laufbahn einzuschlagen? Die Antwort lautet Karriereanpassungsfähigkeit.

Karriereanpassungsfähigkeit beschreibt die Fähigkeit sich an neue, steigende oder stetig ändernde Anforderungen im Laufe der Karriere anpassen zu können. Das soll nicht heißen, dass man allen Anforderungen gerecht werden muss! Es gehört dazu Hürden im Job zu überwinden, die eigene berufliche Entwicklung zu steuern und eine berufliche Identität zu entwickeln. Im Rahmen unserer Studie wurden die Zusammenhänge zwischen Karriereanpassungsfähigkeit, Laufbahnunsicherheit, Zielkonflikten und Burn-Out-Tendenzen betrachtet. Zielkonflikte liegen dann vor, wenn Ziele, die eine Person verfolgt nicht miteinander vereinbar sind. Erste Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Karriereanpassungsfähigkeit zu geringeren Burnout-Tendenzen führt, die Laufbahnunsicherheit reduziert und Zielkonflikte verringert.

Für eine gesunde Laufbahnentwicklung scheint Karriereanpassungsfähigkeit eine wichtige persönliche Ressource zu sein, die von staatlicher und organisationaler Seite gefördert werden sollte. Doch wie wäre dies möglich? In einer Studie der TU Braunschweig konnte mithilfe von Karrierecoachings und Networking-Kursen die Karriereanpassungsfähigkeit des Wissenschaftlichen Nachwuchses gesteigert und gleichzeitig die Karriereunsicherheit gesenkt werden.

Die Förderung der Karriereanpassungsfähigkeit ist jedoch nicht gleichzusetzen mit Akzeptanz der geringen Erfolgsaussichten. Sie sollte nicht zum Fokusverlust der eigenen, persönlichen Ziele führen. Vielmehr kann Karriereanpassungsfähigkeit zu einer mentalen Erleichterung durch die Erarbeitung von Laufbahnalternativen und Handlungsoptionen beitragen.

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